Nachhaltigkeit

Was ist Plastik eigentlich genau? Wie bekommen wir das Abfall-Problem in den Griff? Welche Alternativen gibt es? Und weshalb ist Plastik eigentlich besser als sein Ruf?

Diese Seite zeigt diverse Fakten und konkrete Lösungsansätze auf. Sie wird laufend aktualisiert und die neuesten Erkenntnisse werden aufgeführt.

Lesen Sie mehr zu den verschiedenen Alternativen zu herkömmlichem Plastik, Materialien aus unserer «green-line».

Was ist Plastik eigentlich genau?

Plastik besteht aus Makromolekülen mit verschiedenen technischen Eigenschaften, je nach Verarbeitungsart bei der Herstellung. Es gibt über 100 verschiedene Plastikarten mit unterschiedlicher Härte, Elastizität, Temperaturbeständigkeit, etc.

Wichtiger Fakt: Nur ca. 4% des weltweit geförderten Erdöls wird für die Herstellung von Plastik verwendet. (Quelle: myplastics.de)
Trotzdem lohnt es sich, diese Ressource zu schonen indem man Plastik recycliert. Oder aber man verwendet Plastik nach dem Gebrauch als wertvollen Energielieferanten. Plastik hat einen 2.5-fachen Heizwert verglichen mit Holz.

Weltweite Plastikproduktion

Jährlich wird mehr Plastik / Kunststoff produziert. Im Jahr 2015 waren es laut Plastics Europe (Kunststoff-Hersteller-Verband) rund 322 Mio. Tonnen und damit fast siebenmal so viel wie Mitte der 70er Jahre.
Es wird geschätzt, dass etwa ein Viertel der weltweiten Kunststoffproduktion für Verpackungen verbraucht wird.

Allein in der Schweiz werden seit 2010 jährlich insgesamt 1 Mio. Tonnen Kunststoff verbraucht. Ca. 250’000 Tonnen werden zu dauerhaften Produkten wie Alltagsgegenstände oder Bauteile verarbeitet.
Die übrigen 750’000 Tonnen werden nach Gebrauch als Abfall entsorgt. Ca. 86 % dieser 750’000 Tonnen Kunststoff landen im Abfall, woraus dann wiederum Energie gewonnen wird. Die restlichen ca. 14 % werden recycliert und können so wieder in den Kreislauf gelangen.

In vielen Ländern der Erde werden Abfälle in der Natur entsorgt, ob auf dem Land oder direkt im Meer, schlussendlich landen viele dieser Abfälle im Meer und treiben dort als riesige Teppiche umher.

Deshalb sei an dieser Stelle nochmals erwähnt, es ist wichtig, dass der Plastik mit dem Abfall in der Verbrennungsanlage landet oder noch besser, in den diversen Sammelstellen recycliert wird, so wie dies in der Schweiz beinahe zu 100 % geschieht. So kann er nämlich keine Schäden an Mensch, Tier und Umwelt anrichten und das ganze Problem wäre um ein vielfaches kleiner!

Plastiksack-Verbrauch in Europa

In Europa steht Portugal, nach Angaben der EU-Kommission, an der Spitze beim Verbrauch von Plastiksäcken. Es werden dort jährlich 466 Plastiktragetaschen pro Person und Jahr verbraucht. Deutschland liegt bei 64 Säcken pro Person und Jahr, die Schweiz bei 19 und Dänemark bei nur 4 Stück! Die diversen Massnahmen der Politik (u.a. Abgaben pro Sack) sowie die Aufgeklärtheit der Bevölkerung zeigen hier bereits ihre Wirkung.

Weshalb Plastik trotzdem besser als sein Ruf ist

Es ist wichtig, dass man trotz den Horrorbildern und Schreckensmeldungen die Realität nicht aus den Augen verliert.

Und weshalb soll der «böse» Plastik daran schuld sein, dass er vielerorts direkt in die Meere geleitet wird? Sind es doch die Menschen die dies tun.
Würde man Metall oder Glas in den gleichen Mengen im Meer versenken wären auch sie ein massives Problem für die Umwelt. Doch niemand käme auf die Idee deshalb Metall zu verteufeln oder Glas zu verbieten.
Die mediale Panikmache führte dazu dass Plastikröhrli verboten wurden. Doch welchen Zweck bringt diese Massnahme?
Wäre es nicht viel zielführender nachhaltige Massnahmen zu suchen und dafür zu sorgen, dass Plastikabfälle in die fachgerechte Verbrennung kommen und die anfallende Energie konsequent zu Stromerzeugung und Heizzwecken genutzt werden könnte? Oder die Plastikabfälle zu recyclieren und somit dem Kreislauf wieder zur Verfügung zu stellen?

Jedes Verpackungsmaterial hat eigene individuelle Eigenschaften und Vorteile – sei es Glas, Papier, Metall, gewebte Stoffe oder natürlich auch Plastikfolien. Folien sind robust, preiswert und flexibel. Sie haben im Vergleich mit anderen Verpackungsmaterialien diverse Vorteile:

  • sie schützen den Inhalt perfekt vor Verschmutzungen, Feuchtigkeit, Kontamination durch Viren und Bakterien, halten Lebensmittel länger frisch, etc. Dies alles trägt dazu bei, dass die verpackten Materialien länger und wirksamer geschützt sind als bei anderen Verpackungen. Was alles ebenfalls für Nachhaltigkeit sorgt, indem unter anderem zum Beispiel Foodwaste vermieden werden kann.
  • sie sind ressourcenschonend, benötigen weniger Energie und Wasser bei der Produktion ebenso wie auch beim Recycling
  • sie benötigen wenig Platz und somit auch weniger Energie beim Transport
  • Folien können bestens recyclet werden. Diejenigen Folien die beim Recycling aussortiert werden, landen in der thermischen Verwertung und dienen so noch der Gewinnung von Wärme und Energie.